Mein Behandlungsspektrum richtet sich an Menschen, die sich aktuell oder auch schon seit längerer Zeit in einer für sie psychisch belastenden Situation befinden.
In meiner Praxis behandle ich Menschen mit:
• Anpassungsstörungen:
Als Anpassungsstörungen werden psychische Auffälligkeiten in vielfältiger Ausprägung (Angst, Depression, Rückzug, Schlafstörungen, Aggressivität etc.) klassifiziert, die auf Grund gravierender Lebenssituationen wie z.B. einer Trennung, eines Arbeitsplatzverlustes, dem Eintritt ins Renten- / Pensionsalter, der Todesfall einer nahestehenden Person, entstanden sein können.
Die Störung beginnt meistens innerhalb eines Monats nach dem belastenden Ereignis und hält selten länger als 6 Monate an. Besonders gefährdet durch eine Anpassungsstörung sind Menschen, die eine besondere Verletzbarkeit besitzen (geringes Selbstbewusstsein, leichte Abhängigkeit). Die Symptome (Krankheitszeichen) sind unterschiedlich und betreffen vor allem die Stimmung; es dominieren depressive Reaktionen, Angst oder Furcht (vor konkreten Belastungen oder Folgen), allgemeine Besorgnis und Befürchtungen sowie das Gefühl, unmöglich zurechtzukommen, vorauszuplanen oder in der gegenwärtigen Situation so fortfahren zu können wie früher („nichts ist mehr wie es war“). Es entstehen ggf. auch suizidale Gedanken oder es kommt zu einem verstärkten sozialen Rückzug.
• akuten Belastungsreaktionen:
Die akute Belastungsreaktion (reaktive Störung) stellt eine, mehrere Tage andauernde, vielgestaltige psychische Auffälligkeit als Reaktion auf ein, nur wenige Tage zurückliegendes sowie belastendes Ereignis dar. Hierbei kann es sich z.B. um eine Unfallsituation oder den plötzlichen Verlust einer nahestehenden Person handeln. Die Störung entwickelt sich je nach individueller Vulnerabilität (Verletzlichkeit) und bestehenden Bewältigungsmechanismen wieder zurück. Die Symptomatik kann sich jedoch auch insoweit verschlimmern, dass sie in eine manifeste psychische Erkrankung, z.B. eine Depression, übergeht.
• leichten und mittelgradigen Depressionen / Dysthymia:
Die Depression gehört zu den sogenannten Affektiven Störungen (lat. Affectus =Gemütsverfassung). Bei den Störungen der Affektivität sind die Betroffenen bei einer depressiven Episode eher niedergeschlagen und traurig und häufig besteht ein allgemeiner Interessensverlust. Hinzu können Denk- und Antriebsstörungen, Schlafstörungen sowie somatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Atemnot, Herz-Rhythmusstörungen, Magen- Darmbeschwerden oder Schmerzen in allen Bereichen der Wirbelsäule auftreten. Häufig kommt es zu Gefühlen eines geminderten Selbstwerts und mangelnder Leistungsfähigkeit. Bei einer mittelgradigen und schweren Episode treten überproportional Suizidgedanken bishin zur Handlungsabsicht auf. Häufig kann der Alltag nur mühselig oder zum Teil gar nicht mehr bewältigt werden.
Die Ursachen der Depression können aus einem gestörten Neurotransmittersystem resultieren. Diese werden in der Regel durch einen Facharzt (Psychiater) medikamentös behandelt. Es können organische Ursachen, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder auch raumfordernde Prozesse (z.B. Tumore der Nebenniere o.ä.) zu Grunde liegen. Des Weiteren spielen häufig psychosoziale Faktoren eine große Rolle.
Die Depression bedarf einer genauen diagnostische Abklärung um den Schweregrad sowie eine eventuell notwendige medikamentöse Versorgung zu sichern. Sollte eine weitere internistische und psychiatrische Diagnostik notwendig sein, muss ich die Patienten an den Hausarzt oder einen entsprechenden Facharzt verweisen.
Bei der Dysthymia handelt es sich um eine chronische, in der Regel mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung. Die Betroffenen fühlen sich müde, erschöpft, depressiv und unzulänglich. Die täglichen Anfoderungen werden zumeist noch, wenn auch mühselig, bewältigt. Der Schlaf ist gestört und unzureichend. Die Symptomatik erfüllt jedoch nicht die Kriterien einer Depression. Die Störung beginnt häufig im frühen Erwachsenenalter und muss mindestens 2 Jahre bestehen.
• Burnout:
Am Anfang der Erkrankung empfinden die Betroffenen nur allgemeine Stress-Symptome (z.B. gestörter Schlaf, Gefühl nicht mehr abschalten zu können, erhöhte Nervosität/Gereiztheit, zunehmende körperliche Erschöpfung, ständige Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Grübeln, Muskelverspannungen, erhöhte Infektanfälligkeit). Diese Warnhinweise werden häufig ignoriert (Verdrängungsmechanismen) bzw. in einer Selbstbehandlung mit Alkohol, Kaffeekonsum, Beruhigungsmitteln zu beseitigen versucht. Den grundlegenden Ursachen der zu hohen Dauerstress-Belastung, den ungünstigen Umgebungsbedingungen, dem eigenen Perfektionsanspruch, der zu hohen Rollenerwartung, der zu hohen Pflichterfüllung, der Selbstaufopferung, der Selbstvernachlässigung etc. wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
So kommt es im Verlauf von Monaten und Jahren zu einer Krankheitsspirale, die schließlich in Depressionen und Arbeitsunfähigkeit münden kann.
• Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD):
Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse (etwa Erleben von körperlicher Gewalt, auch in der Kindheit, Ver-gewaltigung, gewalttätige Angriffe, Entführung, Geiselnahme, Terroranschlag, Krieg, Kriegsgefangenschaft, politische Haft, Folterung, Gefangenschaft in einem Konzentrationsla-ger, Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit), die an der eigenen Person, aber auch an fremden Personen erlebt werden können.
In vielen Fällen kommt es zum Gefühl von Hilflosigkeit und durch das traumatische Erleben zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses.
Das Störungsbild ist geprägt durch:
– sich aufdrängende, belastende Gedanken und Erinnerungen an das Trauma (Intrusionen) oder Erinnerungslücken, Alpträume, Flash-Backs, partielle Amnesie
– verzögerte Reaktion auf eine extreme Bedrohung, meist erst Wochen oder Monate nach dem Ereignis, selten länger als 6 Monate später
– Übererregungssymptome (Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit, Affektintoleranz, Konzentrationsstörungen, erhöhte Wachsamkeit / Vigilanz)
– Vermeidungsverhalten (Vermeidung traumaassoziierter Stimuli)
– emotionale Taubheit (Rückzug, Interesseverlust, innere Teilnahmslosigkeit)
Konsequenz: Die tiefere Verarbeitung des Trauma-Gedächtnisses wird verhindert. Das Geschehene bleibt weiterhin eine gegenwärtige Bedrohung, anstatt als vergangenes, zeitbegrenz-tes Ereignis wahrgenommen zu werden. Es kommt im Leben immer wieder zu Situationen, die die Betroffenen an das oder die Ereignisse erinnern (sog. Trigger)